Senegal – der Süden

Nach der Überquerung des Grenzflusses erwarteten wir eigentlich eine Grenzstation mit Büro sowie die üblichen Geldwechsler und SIM-Kartenverkäufer. Doch weit gefehlt: Bis auf ein paar Taxifahrer gab es dort nichts. Die zweite Einreise in den Senegal war folglich formal illegal, und wir waren gespannt auf die sich daraus ergebenden Folgen. Spätestens bei der Ausreise würde der fehlende Einreisestempel auffallen.

 

Zunächst ging es für etwa 15 Kilometer über eine sandige Piste. Einerseits war es ein Genuss, über diese meist nur von kleinen Motorrädern befahrene Strecke zu fahren und keinem lästigen Lastverkehr ausgesetzt zu sein. Andererseits war es anstrengend und herausfordernd, sich den Weg durch den Sand zu bahnen. Immer wieder blieben wir stecken und mussten ein Stück schieben. Am Ende waren wir froh, unser heutiges Etappenziel Abene zu erreichen.

Dort kamen wir in einer sehr schönen Lodge unter, die von einer Schweizer Künstlerin geführt wird. Am Abend gab es Schweizer Knöpfli, eine willkommene Abwechslung auf unserem Speiseplan.

 

Am nächsten Tag führte uns die Route um ein weit verzweigtes Flusssystem herum an den Casamance-Fluss, der der Region im Süden Senegals seinen Namen gibt. Ziguinchor, die größte Stadt der Region und zugleich ihr Zentrum, war unser Ziel. Dort übernachteten wir direkt am Ufer des Flusses und machten uns am nächsten Morgen auf den Weg zum etwa 15 Kilometer entfernten Grenzübergang nach Guinea-Bissau.

Mit einem etwas mulmigen Gefühl wegen des fehlenden Einreisestempels näherten wir uns der senegalesischen Grenzstation. Der Beamte war jedoch sehr freundlich und bat uns in sein Büro. Statt über den fehlenden Stempel zu diskutieren, erzählte er ausführlich, unterstützt durch Bilder auf seinem Smartphone, von einem Besuch eines Kollegen in München. Am Ende tauschten wir die Telefonnummern, da er unbedingt einmal Deutschland besuchen möchte. Den Ausreisestempel erhielten wir so nebenbei, ohne Rückfragen zur Einreise.

Jetzt noch schnell die Visa für Guinea-Bissau an der dortigen Grenzstation besorgen – aber das ist eine andere Geschichte und einen eigenen Beitrag wert.

Viel Spaß beim Anschauen der Fotogalerie. Hinweis: Einfach ein Bild der Galerie anklicken, dann erscheinen die einzelnen Bilder größer.

3 Kommentare
  1. Friedrich Felger
    Friedrich Felger sagte:

    Als erstes wünschen wir euch frohe Weihnachten 🎄 in der Ferne. Ich freue mich immer über die tollen Bilder und Berichte und kann es kaum erwarten wieder etwas von euch zu lesen.
    Macht es gut und genießt eure Zeit
    Liebe Grüße

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  2. Andreas (Kletterzähnchen)
    Andreas (Kletterzähnchen) sagte:

    Hallo ihr zwei im fernen Süden,

    auch ich wünsche euch schöne Weihnachten und einen leckeren Weihnachtsschmaus! Was gibt es denn anstatt der Ente oder Gans mit Klößen und Rotkohl, gebratene Heuschrecken mit Couscous?

    Liebe Grüße aus Old Germany (Karlsruhe), wo heute die ersten Schneeflocken fallen sollen

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  3. Tabea
    Tabea sagte:

    Hallo ihr zwei Weltenbummler,

    schon lange wollt ich euch mal schreiben, jetzt ist es soweit. Was ihr da seit ein paar Monaten macht, ist wirlich was Großartiges, vor dem ich sehr Respekt habe, auch wenn ich selbst nicht in der Lage wäre so etwas umzusetzen. Wie eindrucksvoll bereichernd es ist, sich jeden Tag auf den Weg zu machen, um wieder etwas Neues von der Welt zu entdecken, wird mir anhand eurer tollen Bilder von Landschaft, Archiktektur (Monacco), Dorfkultur (Senegal) und dem ein oder anderen Portrait (Senegal) deutlich.

    Ihr zwei seht auf jeden Fall richtig glücklich und zufrieden aus! Toll! Und weiter so! Das freut mich total für euch.
    Viel Kraft euch für noch viele weitere Abenteuer da draußen!

    Und – merry Christmas – dieses Jahr der ganz anderen Art!!!
    Alles Liebe.
    Tabea

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