Gambia – ein Kurzbesuch

Nach den schönen Tagen im Senegal stand als nächstes Gambia auf unserer Route entlang der Küste. Gambia ist das kleinste Land Afrikas und erstreckt sich in einem rund 80 Kilometer breiten Streifen beidseitig des Gambia-Flusses. Bis auf den Küstenabschnitt wird das Land vollständig vom Senegal umschlossen. Die Menschen in Gambia gelten als besonders freundlich, und im Gegensatz zu den zuvor bereisten Ländern ist Englisch die Amtssprache. Der Grenzübertritt verlief problemlos, Geld war schnell gewechselt, und auch eine für drei Tage gültige SIM-Karte war rasch besorgt.

Die größte für uns sofort sichtbare Veränderung war die Sprache. Statt des mittlerweile gewohnten „bonjour“ schallte uns nun ein vielfaches „hello“ entgegen. Die Kinder winkten fröhlich und freuten sich sichtlich über uns beide Radfahrenden.

Wir fuhren durch endlose Wälder voller Mango- und Cashewbäume, auch das eine deutliche Veränderung im Vergleich zum Senegal. Für unsere Mittagspause setzten wir uns auf eine Bank unter einen Baum und aßen unser Sandwich. Kaum saßen wir, gesellte sich ein freundlicher Gambianer zu uns. Kurz darauf kaufte er uns zwei Softdrinks. Das war uns ein wenig peinlich, denn es war offensichtlich, dass er selbst nicht viel Geld hatte.

Nach zwei weiteren Softdrinks für den Weg und einem Selfie, das wir ihm zusenden sollten, sobald er ein Handy aufgetrieben hätte, fuhren wir weiter Richtung Barra. Dort sollte unsere heutige Etappe eigentlich enden. Doch irgendwie zog es mich weiter, und so nahmen wir die Fähre nach Banjul. An Bord entdeckten wir einen unserer von jemandem – bis heute unbekannt – aufgeklebten Sticker. Am Ende landeten wir in Bakau, einem Touristenort an der Küste.

 

In Bakau besuchten wir am Vormittag das Krokodilbecken von Kachikally. An diesem heiligen Ort leben in einem Becken zahlreiche Krokodile, die während unseres Besuchs träge und scheinbar völlig entspannt am Rand lagen. Nach Freigabe durch einen Wärter durften die Tiere sogar angefasst werden. Mit einem mulmigen Gefühl wagten wir es, das Krokodil blieb ruhig, und wir suchten anschließend wieder den sicheren Abstand.

   

Von Bakau aus fuhren wir weiter entlang der Küste nach Sanyang, in eine Lodge direkt am Strand. Dort blieben wir zwei Tage, da für den zweiten Tag ein Borreh-Wettbewerb angekündigt war. Borreh ist in Gambia Nationalsport und eine traditionelle Form des Ringens. Leider wurde der Wettbewerb aufgrund eines nahezu ganztägigen Stromausfalls kurzfristig abgesagt.

Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Süden an die Grenze zum Südsenegal. Nach kurzer Fahrt erreichten wir den Grenzfluss und liessen uns die Ausreisestempel in die Pässe drücken. Am Flußufer wurden unsere Räder in eine kleine Piroge verladen und abenteuerlich darin gestapelt. Die Fahrt war kurz und nach fünf Minuten erreichten unsere Räder und wir wohlbehalten das senegalesische Ufer.

 

Viel Spaß beim Anschauen der Fotogalerie. Hinweis: Einfach ein Bild der Galerie anklicken, dann erscheinen die einzelnen Bilder größer.

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