Der ganz normale Alltag – Ride, Eat, Sleep, Ride again

Morgens, gegen 07:30 Uhr, meldet sich das Handy. Spätestens nach dem dritten Snooze bewegen wir unsere müden Glieder: Aufsitzen, Recken, Strecken, Rücken beugen. Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team: Während Matthias die Räder startklar macht, verpackt Katrin Schlafmatten und Schlafsäcke. Nach dem Zeltabbau sind wir bereit zur Abfahrt.

Der Campingplatz liegt noch still da, die meisten schlafen tief und fest. Nur wir wuseln leise herum – und je nach nächtlichem Geräuschpegel hätte man manchmal große Lust, die Morgenruhe mit einem lauten Aufschrei zu durchbrechen…

Meist starten wir ohne Frühstück gegen 08:30 Uhr.
Das erste Ziel: eine Panaderia oder Cafeteria. Manchmal sind es nur zehn Minuten Fahrt, manchmal aber auch einige Höhen- und Kilometer. In dieser Phase sollte man Katrin besser nicht ansprechen.

Gestärkt mit einem Cafe con Leche, Croissant oder Ähnlichem sowie frisch gepresstem O-Saft geht es weiter. Die Oberschenkel brennen bis sie endlich warmgelaufen sind. Schmerz, lass nach.

Der 11:00-Uhr-Snack – ein am Morgen erstandenes Süßstück – wird meist gegen 12:00 Uhr einverleibt.

Der Inhalt einer der Vorderradtaschen von Matthias entscheidet, ob für das Mittagessen eingekauft werden muss. Etwa jeden zweiten Tag muss Nachschub her. In dünn besiedelten Gegenden ist sorgfältige Planung unerläßlich.

Gegen 13:30 Uhr, nach maximal 30–40 Kilometern, suchen wir einen Platz für die Mittagspause – oft gar nicht so einfach. Beliebt sind Kirchenvorplätze, Parks oder Bushaltestellen. Ein großes, gut gehegtes Stück Papier dient als Tischdecke. Darauf findet sich ein bunter Mix: Brot, Käse, Oliven, Gemüse, Avocado, Apfel, Banane oder was der Supermarkt gerade bzw. überhaupt im Angebot hat.

 

Danach liegen noch etwa ein Drittel der Tagesetappe vor uns. Da dieser Bericht nur den „ganz normalen Alltag“ schildern soll, sparen wir Landschaftseindrücke bewusst aus.

Nach Ankunft, Zeltaufbau und Waschritualen stellt sich die immer gleiche Frage: Abendessen. Gibt es etwas in der Nähe – zu Fuß erreichbar? Oder kochen wir selbst? Am besten ist die Entscheidung bereits vorher gefallen, sonst gibt es zur Not Nüsse oder Brot aus dem Vorrat. Geht auch.

Die Planung für den nächsten Tag steht noch auf der To-Do-Liste: Wohin? Wie weit? Wo einkaufen? Wo frühstücken? Zum Glück gibt es Google Maps & Co.

Und dann liegen wir schließlich gemütlich in unserem Zelt-Zuhause – müde, aber zufrieden. Wer nun an ruhiges Einschlafen denkt, täuscht sich. Jetzt lernen wir erst einmal unsere Zeltnachbarn kennen. Je nach Geräuschpegel schmieden wir zwar leise Rachepläne für den nächsten Morgen … aber irgendwann siegt doch der Schlaf.

2 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert