Unsere Route führt durch die vier Regionen, die gemeinsam das sogenannte „Grüne Spanien“ bilden: Baskenland, Kantabrien, Asturien und Galicien.

Mit dem schönen Aufenthalt in Ondres verabschiedeten wir uns auch von der größtenteils flachen Strecke entlang der französischen Atlantikküste. Bis zum Grenzübergang und unserer ersten Station im Baskenland in Hondarribia galt es moderate 500 Höhenmeter zu bewältigen – der Auftakt zu einer ganz anderen Landschaft.

  

Die Nacht und der folgenden Morgen brachte kräftigen Regen, irgendwo muss das Grün ja herkommen. Erst gegen Mittag starteten wir in der prallen Sonne direkt vom Campingplatz in den acht Kilometer langen Anstieg zum Jaizkibel. Eine wunderbare kleine Bergstraße, die sich in eleganten Kurven nach oben schlängelt. Wären da nicht ein paar „Wohnmobiltanker“, die ihr Gefährt trotz Beschränkung unbedingt hinauf- und wieder hinuntermanövieren müssen. Genug gemotzt, die folgende lange Abfahrt führte uns mehr oder weniger direkt zur Personenfähre in Donibane und das Übersetzen damit machte die Ankunft in San Sebastian zu einem besonderen Erlebnis.

In San Sebastian hatten wir ein Zimmer direkt am Platz vor dem Bahnhof Amara und das katapultiere uns direkt ins Herz des baskischen Nachtlebens, denn am nächsten Tag war ein lokaler Feiertag und das wurde mit einem Volksfest vor unseren Fenster laut, ausgiebig und lange gefeiert. Die letzte Band auf der Bühne hatte ihren Auftritt um zwei Uhr. Alles in allem nichts für lärmempfindliche Menschen und für uns nach wochenlanger doch eher ruhiger und teilweise einsamer Umgebung ein Kaltstart von null auf hundert.


Nach zwei kurzen Nächten zogen wir weiter und nach den ersten fünf Radtagen im Baskenland und rund 4.500 Höhenmetern erreichten wir Gorliz, einen kleinen Küstenort kurz vor Bilbao.

Dort klingelte das Telefon: Sabine war dran. „Wo seid ihr gerade?“ Sie, Ulf und Loutzi waren auf dem Weg nach Teneriffa und besuchten an diesem Abend eine Freundin im Nachbarort – kaum zehn Kilometer entfernt! Am nächsten Morgen kam es zum freudigen Wiedersehen mit unserem „Besuch“ aus Karlsruhe.

Nach einem langen Hallo und einem gemütlichen Frühstück setzten die drei ihre Reise zur Fähre nach Teneriffa fort, während für uns ein Besuch in Bilbao auf dem Programm stand.

Am nächsten Morgen hieß es für uns, Abschied vom Baskenland zu nehmen, und wir setzten unsere Reise in Richtung Kantabrien fort. Zuvor jedoch stand noch ein kleines Highlight auf dem Programm: die Schwebefähre von Bilbao. Dieses technische Schmuckstück, UNESCO-Weltkulturerbe, ist eine der letzten ihrer Art weltweit – ein besonderes Erlebnis.

Ein weiteres Highlight für uns Radfahrer waren die Rolltreppen und Rollbänder im Freien in Spanien, die wir zum ersten Mal nach der Fähre nutzen konnten. Ein paar Höhenmeter geschenkt nimmt man immer gerne mit 🙂

Bald darauf erreichten wir Kantabrien, die nächste Region im „Grünen Spanien“.

Auf unserer Fahrt durch das Baskenland begegneten uns viele Radfahrende. Anders als in Frankreich, wo uns fast jede Person zu Fuß oder auf dem Rad mit einem freundlichen „Bonjour“ grüßte, blieb auf unser „Hola“ oder ein Kopfnicken oft jede Reaktion aus. Was machten wir falsch? Wollten die Basken vielleicht gar nicht auf Spanisch gegrüßt werden?

Die Umstellung auf „Kaixo“, dem baskischen „Hallo“, brachte auch nicht den erhofften Erfolg. Nach einigen weiteren Versuchen fiel uns schließlich auf, dass manche Entgegenkommende statt mit dem Kopf zu nicken den Kopf kurz anhoben. Diese bei uns eher als provokative Form der Begrüßung empfundene Geste brachte schließlich den Erfolg. Ein kurzes Kopfhoch und schon gab es eine entsprechende Reaktion der entgegenkommenden Person.

Mit dem mündlichen Grüßen klappte es jedoch weiterhin nicht so recht, bis uns Vero schließlich den entscheidenden Tipp gab: „Aupa“ sei das bessere „Hallo“.